Es kam so, wie es abzusehen war, und wie die GALL befürchtet hat. Kein Investor hat für die Neuausschreibung des Stadthauses auf dem Rathausplatz ein Angebot abgegeben. Das bedeutet das Ende des Stadthauses, zumindest wenn man an dem Ziel fest hält, den Stadtkern schnell fertig zu stellen.
Nach der Insolvenz von Paulus Bau, als der Gemeinderat beschlossen hat, eine Neuausschreibung zu machen, hatte die GALL ein solches Szenario bereits vor Augen gehabt. Wir haben der Ausschreibung zugestimmt aber gefordert, gleich an einem Plan B zu arbeiten, für den Fall das kein Investor kommt. Oberbürgermeister Reinwald und mit ihm die Mehrheit des Gemeinderates fanden das nicht nötig – angeblich standen die Investoren Schlange.
Nun hat uns die Realität eingeholt, und wir beginnen erst jetzt mit Überlegungen, die wir schon vor Monaten hätten starten können. Zu leiden hat unter dieser Verzögerung nicht nur das Bild des Stadtkerns, sondern auch die Schüler*innen, die Eltern und das Gewerbe.
Der von uns geforderte Plan B muss nun so schnell wie möglich auf den Tisch. Mit dem Wegfall des Stadthauses entfällt die Notwendigkeit an dieser Stelle private Parkplätze zu schaffen. Die vergangenen Monate haben darüber hinaus bewiesen, dass es im Stadtkern auch genug öffentliche Parkplätze ohne eine neue Tiefgarage gibt. Wenn wir auf dieses teure Prestigeprojekt verzichten, könnten wir uns umso schneller an die Fertigstellung des Schulhofes und des Rathausplatzes machen, wodurch die Stadt wieder ein Gesicht bekommt.
Darüber hinaus wäre auch noch Geld übrig um den Erweiterungsbau der Turmschule angehen zu können.
Nachdem das Stadthaus ausgefallen ist, liegt es an unserem neuen OB, die Verhandlungen mit der Besitzerin des Bergbräugeländes aufzunehmen, um gemeinsam das Gelände zu einem Kundenmagnet zu entwickeln. Das wäre dann auch ein richtiger Standort für unter- oder oberirdische Parkplätze. Eine ähnliche Situation gibt es an der Westseite der Innenstadt, wo ein ähnlicher Magnet entstehen kann, und auf städtischem Gelände kurzfristig Parkplätze (oder ein Parkhaus) errichtet werden können.
Das Gelände des Stadthauses eignet sich unseres Erachtens, um dort ein kommunales Bauvorhaben zu realisieren. Statt anstelle der abgerissenen Musikschule dort ein neues Gebäude zu errichten, können auf dem größeren Gelände des Stadthauses nicht nur die Schulräume realisiert werden, sondern auch die Musikschule und die Stadtbücherei (ggf. auch das städtische Archiv) und noch ein Café unter kommen.
Dadurch würde der Pausenhof größer und man könnte ihn auch dazu nutzen um mehr Grün in die Innenstadt zu bringen. Hier kommen die Stichworte Stadtklima in Zeiten des Klimawandels, Klimaanpassung, Schwammstadt und Aufenthaltsqualität der Innenstadt zum tragen.
Die GALL hat also schon reichlich Ideen für den Plan B.