Wirtschaft

Ideen FÜR eine zukunfts­orientierte Wirtschafts­strategie

Einfahrt ins Industriegebiet Nord – dem künftigen interkommunalen Gewerbegebiet
Sogar ein Gleisanschluss ist im interkommunalen Gewerbegebiet gegeben.

Die Leimener Wirtschaft hat einen erhöhten Erneuerungsbedarf und auch das Potential dazu. Die Herausforderungen sind schnell benannt. Unsere Lage zwischen Wiesloch/Walldorf (SAP, HDM) und Heidelberg führt zu einem Abfluss von Kauf- und Arbeitskraft. Der Leimener Stadtkern wird nicht genutzt um attraktiv für junge innovative Unternehmen zu werden. Es fehlt ein strukturierter Austausch mit allen Gewerbetreibenden und eine strategische Ansiedlungspolitik für neue Unternehmen.

Wir dürfen unsere städtischen Gewerbegrundstücke nicht mehr an jeden verkaufen, der uns ein paar Euro dafür gibt, sondern müssen schauen, dass wir passende Unternehmen clustern. Damit können wir uns auch von unseren Nachbarstädten unterscheiden und ein eigenes Profil entwickeln. Im interkommunalen Gewerbegebiet, in dessen Mitte Heidelberg Materials liegt, würde sich ein Cluster Baustoffe/Baustoffforschung geradezu aufdrängen.
Rohstoffe werden seltener, die energieintensive Produktion wird teurer, weshalb hier Lösungen gefragt sind. Von Baustoffrecycling über Verbundwerkstoffe, Upcycling, Rohstoff sparendes Bauen, bis zum Einsatz von KI im Bausektor gibt es einen weiten Bereich, der sich gegenseitig befruchten kann.

Der Stadtkern leidet nicht nur an der Dauerbaustelle, die Treffpunkt heißt (siehe Seite 2), sondern auch an den weiteren großen Arealen, die seit vielen Jahren unter ihren Möglichkeiten bleiben: Bergbräugelände, Kurpfalzzentrum, St. Ilgener Straße 1/Shell Tankstelle. Der Gemeinderat hört von den Oberbürgermeistern immer, dass mit den Eigentümern verhandelt wird, heraus gekommen ist bisher noch nichts. Es wird unseres Erachtens Zeit, dass sich der Gemeinderat mit in die Verhandlungen einschaltet, statt immer nur die mangelnden Ergebnisse abzunicken.

Wenn wir das Bergbräugelände und den lange geplanten großen Magneten bei der Shell mit den Eigentümern zum Leben erwecken, mit einer Fußgängerzone dazwischen, haben wir eine lebendige Innenstadt.

Dazu braucht es aber eine aktive Wirtschaftsförderung, die mit Kreativität, Ideenreichtum und mit kommunikativer Kompetenz an die Aufgabe heran geht. Das verteilen des städtischen Tellers bei der Geschäftseröffnung darf nicht mehr Hauptaufgabe des Wirtschaftsförderers sein.

Warum nicht einmal im Jahr einen gemeinsamen Unternehmertag veranstalten, bei dem sich Verwaltung, Politik, existierende Unternehmen und Interessenten austauschen, vielleicht sogar mit ein wenig Input von außen, damit man nicht nur in der eigenen Soße kocht. Mit weiteren Events in der Innenstradt kann nicht nur der Stadtkern attraktiver gemacht werden, sondern auch das Gewerbe gefördert werden.

Die Innenstadt hätte genug Potential um dort Start-ups anzusiedeln, die vielleicht am Anfang nur einen Co-working space brauchen, oder ein kleines Büro. Das trägt zur Ansiedlung von neuen jungen Unternehmen bei und zur Diversifizierung unserer Unternehmenslandschaft. Ein Fall wie Aleph alpha (KI), das sich hier in Leimen ansiedeln wollte und jetzt in Wieblingen sitzt, darf nicht noch einmal passieren.
So kann Leimen zu einer dynamischen Stadt in der Metro­polregion werden.