Das Interesse der Leimener an s.a.b.’s Corporate Responsibility bleibt überschaubar.

von | 26. September 2012

Aufgeschoben? Aufgehoben?

von Ralf Frühwirt

Die möglichen Termine des CR-Cafes sind ins Land gegangen aber statt gefunden hat es nicht. In seiner Antwort an diejenigen, die zugesagt haben, bezieht sich Herr Schwarten auf den Boykottaufruf einer „sich selbst als wichtige Leimener Bürgerplattform“ darstellenden Internetplattform.

Dabei handelt es sich, und das muss in diesem Zusammenhang betont werden, ausdrücklich nicht um die homepage der GALL, die ansonsten bei der ganzen Angelegenheit eine große Rolle spielt, ohne jemals deutlich benannt zu werden. Wir haben nie und werden auch nie bei einer solchen Veranstaltung zum Boykott aufrufen. Wir sind der Meinung, die Bürger sollen sich selbst informieren und dann selbst entscheiden, wie sie ihre Abende verbringen wollen. Wir stellen dazu lediglich Informationen und deutlich akzentuierte Meinung zur Verfügung ohne ihnen nahe zu legen, was sie damit anfangen sollen.

In die Auseinandersetzung zwischen „leimen lokal“ und Herrn Schwarten möchten wir uns deshalb auch nicht einmischen, aber offensichtlich geht er davon aus, dass dieser Boykottaufruf der Grund dafür ist, dass sich nur sehr wenige auf sein Anschreiben hin gemeldet haben (zumindest mit der Absicht teil zu nehmen). Hier wiederum überschätzt er unseres Erachtens den Einfluss von „leimen lokal“, das zwar ein belebendes Element der lokalen Informationslandschaft ist, aber keineswegs ein Leitmedium, an dem BürgerInnen ihre Entscheidungen ausrichten.

Deutlicher als in seinem Anschreiben formuliert Herr Schwarten in seinem „Ab“schreiben worum es gegangen wäre:

„Mein Ansatz war daher, ein offensichtlich problematisches Verhältnis  zwischen Anspruchsgruppen und Unternehmen in Bezug auf die vorhandene  Bürger- und Medienkommunikation zu analysieren. Die Medien habe ich analysiert, jetzt sollte in der Diskussion der Bürger seine Eindrücke dazu schildern.

  Wie Sie Ihrer Einladung auch deutlich entnehmen können, handelt es sich bei  meiner Analyse um die Vorgänge rund um die sab AG. Ich habe angenommen, dass jeder angeschriebene Bürger die sab AG kennt, da sich ein als  gescheitert betrachtetes gemeinsames Projekt „Bäderpark“ mit großer  Medienpräsenz im Internet darstellt. Daher habe ich das Wort „Bäderpark“ nicht  explizit erwähnt. Daher begnügte ich mich auch damit, die sab AG fünfmal namentlich  zu erwähnen und mit genehmigtem Bild auch den CR-Rat Müller-Bay vorzustellen. Ein spezieller Hinweis auf das Projekt „Bäderpark“ ist nicht explizit erfolgt.“

Den zweiten Absatz darf die GALL als großes Kompliment für sich auffassen, denn die angesprochene „große Medienpräsenz im Internet“ bezieht sich hauptsächlich auf die homepage der GALL, da ansonsten aus Leimen im wesentlichen das große Schweigen zu vermelden ist (Stand 26.9.12). Wir fühlen uns ob der Aufmerksamkeit angemessen geehrt.

Aus dem ersten zitierten Absatz hingegen wird man nicht so leicht schlau. Wer (oder was?) sind in diesem Zusammenhang „Anspruchsgruppen“ und wo liegt das Problem? Offensichtlich hat nur die s.a.b. das Problem, dass Fakten, die ihr unangenehm sind, für jeden sichtbar im Internet stehen. Und unser Eindruck ist, dass die s.a.b. Herrn Schwarten geschickt hat, um das zu relativieren.

Nun ist er im ersten Anlauf zusammen mit Herrn Dekan Müller-Bay bei den 200 angeschriebenen aktiven Leimenern weitgehend abgeblitzt. Er könnte daraus den Schluss ziehen, dass zumindest diejenigen, die sich aktiv mit ihrer Stadt beschäftigen (was sicher mehr als die 200 Angeschriebenen sind), nichts mehr mit der s.a.b. zu tun haben wollen, und dass sich daher die veröffentlichte Meinung mit der Meinung der Bürger deckt, also durchaus valide ist. Er interpretiert anders und will angeblich einen zweiten Anlauf wagen. Dazu ein kleiner Tipp an den Kommunikationsexperten: Nicht kleckern, sondern klotzen. Kaffee und Kekse für alle! Große CR-Coffee-Party für 27000 LeimenerInnen. Das wäre die erste gute Tat der s.a.b. für die Leimener BürgerInnen. Wir harren der Dinge, die da kommen.