Zusammen mit der Gemeinde Nußloch bewirbt sich die Stadt Leimen um die Ausrichtung einer „kleinen“ Landesgartenschau in ca. 15 Jahren. Beide Kommunen haben ein Planungsbüro aus Friedrichshafen mit der Konzeptentwicklung beauftragt, inzwischen wurden die Bevölkerung und die Leimener Vereine aufgefordert, sich mit Ideen in diesen Planungsprozess aktiv einzubringen. Das war für uns als GALL Grund genug, während der Ferienzeit eine Exkursion ins Remstal (östlich von Stuttgart) zu unternehmen, um von den Erfahrungen der Veranstalter zu profitieren, die so ein Projekt schon einmal gestemmt haben; denn hier richten gegenwärtig insgesamt 16 Gemeinden eine solche „kleine“ Landesgartenschau aus. Es ist das erste Mal, dass eine solche Kooperation aus verschiedenen Gemeinden stattfindet, federführend sind dabei die drei Großen Kreisstädte Waiblingen, Schorndorf, Schwäbisch Gmünd.
Auf einer Länge von 80 Kilometern wurde der gesamte Landschaftsraum als „unendlicher Garten“ in Szene gesetzt und durch eine Vielzahl kultureller und bürgerschaftlicher Aktionen aufgewertet. Durch neue Zugänge wurde der Fluss erlebbar gemacht, die Aufenthaltsqualität der Innenstädte mit Parks und Grünanlagen gestärkt. Einheitliche Rad- und Wanderwege führen entlang der remstaltypischen Streuobstwiesen und Weinberge in die 16 Gartenschau-Kommunen. Zwischen Weinstadt und Waiblingen wurde eine durchgängige Kanuroute mit attraktiven Rastplätzen eröffnet. Neben einer Vielzahl frei zugänglicher Gartenflächen im gesamten Remstal gibt es in Schwäbisch Gmünd und Schorndorf klassische eintrittspflichtige Gartenschaubereiche, mit sogenannten „Erlebnisgärten“. Eindrucksvolle Landmarken von 16 namhaften Architekten aus ganz Deutschland verbinden die 16 Gemeinden „auf Sichtweite“ miteinander.
Herr Bürgermeister Schaffer aus Plüderhausen zeigte uns die Maßnahmen, die in seinem Ort umgesetzt wurden, als da sind: Schaffung gartengestalterischer Sichtachsen im Innstadtbereich, Renaturierung und Zugänglichmachung der Rems, Skulpturenallee und verschiedene kulturelle Angebote. Wir hatten das große Glück von ihm auch einige sehr interessante Hintergrundinformationen insbesondere zum zeitlichen Ablauf, zur Organisation und Finanzierung der Gartenschau zu erfahren.
In Schorndorf führte uns die Verantwortliche der dortigen Gartenschau durch die beiden gartenbaulich gestalteten Stadtparks und zeigte uns die 14tägig wechselnden floristischen Ausstellungen, die im Kellergewölbe des alten Wasserschlosses untergebracht sind. Interessant für uns war zu hören, mit welchem Einzugsgebiet gerechnet wurde und welche Werbemaßnahmen hierfür eingeleitet wurden. Auch die Fragen, welche Verkaufsstände im Umfeld der Gartenschau zulassen werden und was bei der Vergabe der Gastronomie zu beachten ist, waren für uns sehr aufschlussreich.
Unser Gesamteindruck: Alle, mit denen wir gesprochen haben, waren begeistert von der Sache, die Verantwortlichen – Bürgermeister und Geschäftsführer – vor allem aber auch die vielen, vielen Ehrenamtlichen, die von Vereinsseite her Events organisieren oder einfach nur Dienst an den Kassen tun.
Michael Reinig