„Frau Münch, wo drückt Sie der Schuh?“, so unsere vielleicht etwas provokante Einstiegsfrage bei einem Vor-Ort-Termin bei der Rektorin der Leimener Grundschule. Und ihre ebenso knappe wie klare Antwort: „Ich habe einen Raumnotstand.“
„Wie das?“ fragten wir einigermaßen erstaunt, denn bekanntlich beherbergte dieses Gebäude noch vor wenigen Jahren zusätzlich zur Grundschule auch eine zweizügige Hauptschule. „Ja, aber die Zeiten haben sich inzwischen geändert und vor allem der Raumbedarf, den moderne Lehr- und Lernkonzepte erforderlich machen. So sind unsere Klassen bis auf die Vierte inzwischen fünfzügig, das war früher nicht der Fall. Kernzeitbetreuung und Hort beanspruchen bereits jetzt schon sechs Klassenzimmer, ein weiteres wird zusätzlich noch dringend benötigt. Für eine gute pädagogische Arbeit ist heute ein PC-Raum unerlässlich, für Sprachförderung, individuelles Lern- und Lesetraining brauchen wir weitere Differenzierungsräume. Alles in allem sind das zwölf Räume, die für diese Art von Sondernutzungen – darunter natürlich auch Zeichnen, Werken und Musik – benötigt werden.“
„Gut, haben wir soweit verstanden. Wo sehen Sie Lösungsmöglichkeiten?“ „Eine Entzerrung der Situation könnte durch eine Sanierung des Zeichensaals im Untergeschoss erreicht werden. Der Boden ist da schon seit über einem Jahr marode und kann deswegen nur eingeschränkt genutzt werden. Nach einer Sanierung könnte er von einer Kernzeitgruppe genutzt werden. Durch die Freiräumung eines Lagerraumes könnte ebenfalls ein weiteres Klassenzimmer geschaffen werden. Raumpotential steckt auch noch im vollständigen Ausbau des Dachgeschosses, da befinden sich bereits zwei kleinere Klassenräume.“
„Frau Münch, wo sehen Sie für uns als Stadt sonst noch Handlungsbedarf?“ „Ein besonderes Anliegen ist mir unser Schulhof. Der muss dringend funktionell und mit entsprechendem Spielgerät kindgerecht gestaltet werden. Eine kurzfristige Lösung könnte hier z. B. die Verschönerung der Abbruchkante und der Bauzäune durch Sitzstufen sein. Und dann sind da noch unsere Sportstunden. Zurzeit findet nur die Hälfte der Sportstunden in der Turnhalle statt, die andere Hälfte in der Aula der Fritz-Zugck-Halle. Doch da können wir nur 10% der Inhalte des Bildungsplans tatsächlich umsetzen. Lösungsmöglichkeit hier: entweder Sanierung des Bodens in der Aula oder eine neue Turnhalle in dem geplanten Erweiterungsbau über der Tiefgaragenzufahrt.“
Nachbemerkung: Im Haushalt 2019 sind 50.000 € für Renovierungsarbeiten, 25.000 € für das bewegliche Anlagevermögen (u.a. EDV-Ausstattung) sowie 75.000 € für Spielgeräte eingestellt worden. In der Vorberatung zum Haushalt haben sich die Stadträtinnen und Stadträte der Grün-Alternativen Liste für die Sanierung des Zeichensaals im Untergeschoss und die Freiräumung des Lagerraumes eingesetzt. Und auch weiterhin werden wir für die Belange der Schule immer ein offenes Ohr haben. Unsere Kinder sind es uns wert!