Entwurf des Nahverkehrsplans in der Anhörungsphase

von | 6. Juli 2017

Kommunen und Bürger*innen können Ideen und Kritik einbringen

Derzeit wird der Nahverkehrsplan (NVP) vom Kreis überarbeitet. Damit werden Ziele und Bedingungen des Nahverkehrs für die nächsten Jahre festgelegt.

Der Entwurf wude in den Gremien des Kreises diskutiert und geht nun in die Anhörung. Hier können sowohl Bürger*innen als auch Kommunen Vorschläge unterbreiten.

Der vorgelegte Entwurf bietet unseres Erachtens im Hinblick auf die mittelfristige Verbesserung des Angebotes zu wenig Ansatzpunkte. Er ist daher nachzubessern, um die Potentiale besser ausschöpfen zu können.

Daher hat die GALL einige Punkte eingebracht, die bei der Diskussion im zuständigen Ausschuss und im Gemeinderat diskutiert werden.

Barrierefreiheit: Diese soll auch weiter verbessert werden, allerdings bleibt dabei einiges im Unklaren. An manchen Stellen sehen wir auch Risiken von kostenintensiven Klagen gegen Kreis und Stadt. Daher gibt es in diesem Bereich noch deutlichen Nachbesserungsbedarf.

Verkehrsmittelübergreifende Integration: Hier geht es um die Verbesserung der Umsteigebeiehungen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln des ÖPNV. Bei uns etwa Bus und S-Bahn, wo es sowohl teilweise an Anschlüssen mangelt, als auch an Information, etwa über Verspätungen.

Fahrpreise: Die Fahrpreise unterliegen in den letzten Jahren deutlichen Steigerungen. Bisher orientieren sich die Preise nicht am Gemeinwohl, sondern an unternehmerischen Entscheidungen des URN. Hier muss auch im NVP festgelegt werden, was auch sozialen Erwägungen heraus ist.

Potentialanalyse: Die Prognosen über den MIV und die möglichen Potentiale des ÖPNV sind im NVP nur oberflächlich abgebildet. Hier muss wesentlich mehr in die Tiefe gegangen werden, damit die Möglichkeiten des ÖPNV auch ausgeschöpft werden können und die Mittel gut eingesetzt werden.

Schülerverkehr: Dem Schülerverkehr kommt eine besondere Bedeutung zu, zum Einen, weil er unumgänglich gewährleistet sein muss, zum Anderen, weil er durch eingeschränkte Nutzungszeiten und hohe Belastungsspitzen gekennzeichnet ist. Letzteres macht es beispielsweise immer schwieriger geeignete Fahrer zu finden. Auf diese besondere Herausforderung, die künftig noch zunehmen wird, nimmt der NVP keinen Bezug. Für uns ist es aber dringend notwendig, dass in diesem Bereich Lösungsstrategien erarbeitet werden.

Über die Internetplattform http://www.mobilitaet-im-kreis.de kann jeder Bürger Stellungnahmen hinterlassen.