Evolutionsweg in Gauangelloch eröffnet

von | 23. Januar 2019

4,1 Milliarden Jahre nachdem das Leben auf der Erde Fuß gefasst hat, regt sich auch auf dem Gauangellocher Römerweg neues Leben. Zu verdanken ist das in erster Linie der Humanistischen Interessen Gemeinschaft Leimen (HIL) und der Giordano Bruno Stiftung Rhein-Neckar (GBS), auf deren Initiative hin der neu angelegte Evolutionsweg hier eingerichtet wurde.

Ende 2017 wurde die Idee im Leimener Gemeinderat diskutiert und erfreulicherweise einstimmig angenommen. Und nun, an dem sonnig-kalten Montag Nachmittag, dem 21.1.2019 war es so weit, der deutschlandweit erste Evolutionsweg wurde in Gauangelloch feierlich eröffnet.

Auf 1000 Metern wird die Entwicklung des Lebens von den Anfängen bis heute auf 20 aufwändig gestalteten Informationstafeln dargestellt. Jeder einzelne Millimeter entspricht also einem Zeitraum von 4000 Jahren. Eindrucksvoll sind dabei nicht nur die Darstellungen und Informationen auf den Tafeln, sondern auch die Abstände zwischen ihnen. Denn die Tafeln sind nicht gleichmäßig über den Weg verteilt, sondern in den jeweiligen Abständen, wie die dargestellten evolutionären Schritte erfolgt sind. So muss man fast 150 Meter gehen, um von den ersten Spuren des Lebens bis zu den Cyanobakterien zu kommen, die sich dann viele Millionen Jahre auf der Erde alleine entwickelten, ehe es zur Photosynthese kam.

OB Reinwald wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Menschheit, die nur einen minimalen Teil der Erdgeschichte miterlebt hat, schon viel dazu getan hat die Lebensbedingungen auf unserem Planeten zu verändern – und nicht unbedingt zum Besseren.

Der Sprecher der GBS, der Philosoph und Autor Dr. Michael Schmidt-Salomon betonte unter anderem, dass die gewaltigen Dimensionen der Evolution auch den Blick auf das wesentliche schärfen können. „Denn wer die Evolution wirklich verstanden hat, der begreift auch, dass Religionen, Nationen, Völker bloß vorübergehende Konstrukte sind, die eine fundamentale Tatsache des Lebens tragischerweise oft verdecken, nämlich dass uns Menschen untereinander sehr viel mehr verbindet als trennt“, so Schmidt-Salomon.

Nach den Reden machten sich die erfreulich zahlreichen Besucher in drei Gruppen auf den Evolutionsweg, um sich an einzelnen Stationen von ausgewiesenen Experten spannende Erdgeschichte erklären zu lassen.

Mehr zum Evolutionsweg: http://evolutionsweg.de/

Mehr zur Giordano Bruno Stiftung: https://www.giordano-bruno-stiftung.de/