Am 25. März 2023 war Earth Hour. Der Leimener Gemeinderat hat beschlossen, dass Leimen insgesamt mitmacht und die Stadt hat die Earth Hour auf ihrer Homepage auch beworben. Ein klares Statement, auch in Leimen ein symbolisches Zeichen zu setzen.
Diese „Stunde für die Erde“ soll den Blick auf ein wichtiges Thema lenken: den Klimawandel. Zum siebzehnten Mal ruft die Umweltorganisation WWF Menschen, Unternehmen und Städte auf der ganzen Welt dazu auf, bei der Aktion mitzumachen. Die Earth Hour soll Energie sparen, aber vor allem eine Erinnerung daran sein, dass die menschengemachte Erderwärmung seit Jahren zunimmt. Viele Tierarten sind vom Aussterben bedroht – weil sich ihr Lebensraum und damit auch ihre Lebensgrundlage ändert. Eine hohe Artenvielfalt ist wichtig für gesunde Ökosysteme, auf die auch der Mensch angewiesen ist. Großes Artensterben ist daher auch für die Menschheit bedrohlich.
Das ist also ein wichtiges und drängendes Anliegen, auf das hier aufmerksam gemacht wird. Deshalb hatte sich eine kleine Gruppe von Leimener Bürger*innen hatte vor dem neuen Verwaltungsgebäude eingefunden, um einen nächtliche Spaziergang zu machen. Leider bemerkte man um 20.30 Uhr nichts von der Earth Hour. Straßenlaternen brannten Löcher in die Netzhaut, Lichter auf den Rathausparkplatz leuchteten grell, und sogar im Verwaltungsgebäude strahlten die Lampen. Minute um Minute ging ins Land, und nichts veränderte sich. Die Earth Hour fand in Leimen nicht statt, worüber noch zu reden sein wird.
Man ließ sich den Spaziergang aber nicht nehmen und ging zur katholischen Kirche hoch, die nicht nur sich selbst, sondern auch jeden Quadratzentimeter Garten und alle Nachbarhäuser in intensives Licht tauchte. Die Teilnehmer*innen waren sich darüber einig, dass mit der Festbeleuchtung der zu bewahrenden Schöpfung kein Dienst erwiesen wurde.
Der einzig dunkle öffentliche Ort in Leimen war dann die evangelische Kirche, wo sich im Anschluss an den Spaziergang die Menschen zu einer Meditation, die von Pfarrerin Wiesner geleitet wurde trafen.