Auf den ersten Blick scheint der Standort der Tiefgarage (TG) nicht schlecht zu sein. Im Stadtkern gelegen, in der Nähe von Rathaus und Geschäften in der Rathausstraße gibt es einen Bedarf, der dort mit kurzen Wegen zu decken wäre. Auch wird gerne damit argumentiert, dass dort bereits heute PKW stehen, für die an gleicher Stelle Ersatz geschaffen werden muss.
Damit wird auch gegen die Alternativen argumentiert, die die GALL in die Diskussion eingebracht hat. Zur Erinnerung: Wir haben drei Standorte für Parkhäuser genannt, die zeitnah zu realisieren wären, wenn denn der Bedarf tatsächlich besteht (siehe Teil 2 dieser Artikelserie). Zunächst wäre da das Gelände der alten Post (im Besitz der Stadt), durchaus noch in der Nähe des Stadtkerns. Zweitens wäre ein Grundstück beim Schirmer Haus denkbar. Das müsste von der Stadt erworben werden, liegt aber verkehrsgünstig an den Straßenbahngleisen, hat also einen schnellen Anschluss an den Stadtkern. Drittens wäre auch ein Parkhaus auf dem Schwimmbadparkplatz möglich, für das wir die Prüfung eines Shuttlebusses angeregt haben. Perspektivisch ist bei einem Umbau des Brauerei-Geländes hier eine TG durch einen privaten Investor denkbar.
Keiner dieser Vorschläge wurde bisher auch nur geprüft, zu sehr hat man sich auf die TG versteift.
Dabei hat der Standort dort auch gravierende Nachteile. Zunächst einmal liegt er am Hang, was zusätzliche Kosten verursacht. Dann liegt er auf dem Gelände des Schulhofes. Lärm und Dreck während der Bauphase werden den Unterricht beeinträchtigen. Der Schulhof muss auf die künftige TG verlegt werden. D.h. nicht die Bedürfnisse der Schüler*innen stehen im Vordergrund, sondern die TG bestimmt den Rahmen und der Schulhof wird angepasst. Eine künftige Schulerweiterung für einen Ganztagesbetrieb wird durch die darunter liegende TG limitiert. Schließlich wird zusätzlicher Verkehr in die unmittelbare Umgebung der Schule geholt, was den Schulweg bestimmt nicht sicherer macht.
Während andere Kommunen mittlerweile versuchen ihre Kerne möglichst vom Autoverkehr zu befreien, setzt sich Leimen also einen weiteren Verkehrsmagneten an eine sensible Stelle, mit den entsprechenden Folgen für andere Verkehrsteilnehmer*innen.
Bleibt noch das ungeklärte Problem der Musikschule, die heute auf dem Gelände steht, und einer TG weichen müsste. Bisher ist weder ein taugliches Provisorium, noch gar eine dauerhafte Alternativlösung in Sicht. Ist halt nur Kultur!