Ein Gastbeitrag von Thomas Gomminginger – Teil 1
Ausbau steht im Widerspruch zu Klimaschutz- und Mobilitätskonzepten
Im Bundesverkehrswegeplan 2030 (Stand: 2015) ist der vierspurige Ausbau der Bundesstraße 3 vom Heidelberger Süden (B 535) bis Wiesloch Nord (L 594a) über eine Strecke von 6 km für 57 Mio. Euro in der Kategorie „vordringlicher Bedarf“ ausgewiesen. Diese übergeordnete Planung aus dem CSU-Bundesverkehrsministeriums folgt leider noch einer Logik, die sich seit Jahrzehnten bewahrheitet: „Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten!“
Wir haben zu diesem geplanten autobahnähnlichen Ausbau aus zahlreichen Gründen eine andere Meinung. Warum ein Ausbau? Hohes Verkehrsaufkommen? Jein! Mit Ausnahme der klassischen Berufspendlerzeiten unter der Woche am frühen Morgen und gegen Abend ist das Verkehrsaufkommen auf der B3 unkritisch. Mit anderen Worten: 90% der Zeit ist die Straßeninfrastruktur völlig ausreichend. Mindestens genauso entscheidend ist jedoch, dass dieses Vorhaben verkehrs- und klimapolitisch sowie strategisch in die falsche Richtung geht.
Es stärkt den motorisierten Individualverkehr und läuft dem Ziel der Stärkung einer umweltfreundlicheren Mobilität zuwider. Es liefert auch keinen Beitrag zur angestrebten Verkehrswende und führt zu Flächenversiegelung/-verlust. Das Projekt steht vor allem ganz und gar nicht im Einklang mit den Klimazielen der Bundes- und der Landesregierung – im Gegenteil! Und schließlich widerspricht es auch den Zielsetzungen, der an dieser Nord-/Südverbindung liegenden Kommunen Heidelberg, Leimen, Nußloch und Wiesloch mit ihren lokalen Klimaschutz- und Mobilitätskonzepten.