Vierspuriger Ausbau der B3: Eine verkehrs- und klimapolitische Fehlentwicklung

von | 5. Februar 2021

Ein Gastbeitrag von Thomas Gomminginger – Teil 3

Die Verkehrsträger besser aufeinander abzustimmen, wäre effektiver

Im Gesamtblick liegt aus unserer Sicht ein Mangel an einer intermodalen Abstimmung der Planungen auf Bundes-, Landes-, Kreis und Kommunalebene vor. Der Ausbau der B3 als isoliertes Vorhaben führt zu einer „Kannibalisierung“ zwischen den Verkehrsträgern (S-Bahn, Straßenbahn, Radverkehr, Autoverkehr), d. h. das Projekt „frisst“ insbesondere weitere Zuwachsraten beim ÖPNV und beim Radverkehr. Folglich werden Millionenbeträge an Steuergeldern vor unserer Haustür ineffizient investiert. Unserer Meinung nach wäre es sinnvoller die ca. € 60 Mio. in Bildung und Schulinfrastruktur statt in den Ausbau einer Asphaltstraße zu investieren.

Vor diesem Hintergrund haben sich die beiden Grünen Fraktionen aus Nußloch und Leimen im Dezember in einem gemeinsamen Brief an Landesverkehrsminister Winfried Hermann gewandt, um sich dafür einzusetzen, dass dieses Vorhaben beim Bundesverkehrsministerium als Ganzes einer kritischen Überprüfung unterzogen wird. Wir plädieren stattdessen dafür, die unabhängig vom Ausbau geplanten Investitionen i. H. v. von € 9 Mio. für den Erhalt bzw. Ersatz einer „neuen“, zweispurigen B3 einzusetzen.