Der bekennende Radfahrer und Landtagskandidat Norbert Knopf ließ es sich nicht nehmen zum Auftakt des Wahlkampfendspurts eine Radeltour durch Leimen zu machen. Wie bei Grüns üblich ging es nicht nur um eine entspannte Tour bei sonnigem aber frostigem Wetter, sondern auch um Fahrradpolitik.
Ralf Frühwirt hatte eine interessante Route durch St. Ilgen und Leimen Mitte zusammen gestellt, die viele der kritischen Punkte – wenn auch längst nicht alle – ansteuerte. „In Leimen hat sich zuletzt einiges getan für Radfahrer*innen, aber wir stehen trotzdem noch am Anfang“, sagte er zu Beginn der Tour im Probsterwald an der Abzweigung des Radwegs nach Sandhausen. An dieser Stelle waren auch beide Aspekte zu sehen. Der neu instand gesetzte Radweg nach Sandhausen, als positives Beispiel, dass sich etwas tut, und die Julius Becker Straße, die künftig wohl Teil des Radschnellweges Heidelberg-Karlsruhe werden soll, als Beispiel dafür, dass noch viel Arbeit vor der Stadt liegt.
Neben Norbert Knopf, und Stadträtin Christa Hasenpflug hatten sich trotz der eisigen Temperaturen auch noch einige Fahrradbegeisterte eingefunden, die die Tour mit Fragen, Kommentaren und wichtigen Hinweisen bereicherten.
Los ging es Richtung S-Bahnhof auf der Strecke des künftigen Radschnellweges, wo die Frage von Parkplätzen auf der Straße diskutiert wurde. Am Bahnhof vorbei ging es westlich der Schwarzen Brücke entlang des nur teilweise geteerten Feldweges in die Waldsiedlung, auf die Brücke der K4156. Hier, am ersten Halt kam das Thema Verengung von Radwegen auf Brücken zur Sprache, die hier, aber auch an anderen Brücken ganz besonderes unbefriedigend ist. Weiter ging es Richtung Nußloch zur nächsten Brücke (über die B3), wo an den Auffahrten die Radwegesituation in Augenschein genommen wurde. Das Urteil fiel einstimmig aus: Aus Radler*innensicht eine Katastrophe.
Über den Europaplatz und die kleine Bahnhofstraße ging es zur Leimbachstraße. Hier braucht es dringend einen Schutzstreifen für Radfahrer*innen, da die Straße auch Schulweg Richtung Gymnasium Sandhausen ist. Am Abzweig der Leimbachroute von der alten B3 war der nächste Stop. Hier wurde einerseits die noch unklare Radwegeführung in St. Ilgen nach Beendigung der Baumaßnahme diskutiert, andererseits der schlechte Zustand der Leimbachroute, die ja auch Schulweg ist. Wie schlecht der Zustand ist, davon konnte sich die Gruppe selbst überzeugen, auf dem Weg zur L594, am Ortsausgang von Leimen.
Nachdem nun die Gartenschau nicht zum tragen kommt, gibt es auch keinen Grund mehr, an dieser Stelle nicht tätig zu werden, denn an dieser Straße ist die Situation für Radler*innen schon seit vielen Jahren nicht tragbar. Über den Georgi Marktplatz ging es zur Geheimrat-Schott Straße, wo die Öffnung des Einbahnstraßenteils für den Radverkehr in beide Richtungen als schöner Erfolg grüner Beharrlichkeit gefeiert wurde.
Endpunkt war der nördliche Ortsausgang von Leimen, der zwischen Festhallenstraße und Ortsschild eine der unbefriedigendsten und gefährlichsten Stellen für Radfahrer*innen ist. Hier wird schon seit vielen Jahren diskutiert, ohne dass man bisher auf eine zufriedenstellende Lösung gekommen wäre. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass man weder dem stehenden, noch dem fahrenden Autoverkehr Verkehrsfläche wegnehmen will. Ohne das wird es aber keine gute Lösung geben.