Wie in jedem Jahr im Herbst stand auch am Samstag, dem 16.10. eine Waldbegehung des Leimener Gemeinderates an. Wie immer kompetent vorbereitet und durchgeführt von Rudi Kuhn von den Stadtwerken, Herrn Reinhard unserem Förster, und Herrn Schweigler vom Kreisforstamt.
Eine Neuerung gab es im Vergleich zu den Vorjahren. Wer wollte, konnte mit dem eigenen Rad fahren. Strecke und Zeitplan waren entsprechend gewählt – eine sehr erfreuliche Innovation. Alle anderen wurden wie immer in Mannschaftswagen der Feuerwehr (diesmal nur zwei statt drei) sicher vor Ort gebracht.
Startend am Waldsportplatz ging es über viele abwechslungsreiche Stationen und Höhenmeter bis zum Maisbacher Weg und wieder zurück.
Noch in der Nähe des Wildgeheges wurden wir abseits des Weges auf einen grünen Teppich geführt, der aus einer Million winziger Eichen besteht, die dort selbstständig aufgegangen sind. Die Eiche kann die kommenden trockenen und warmen Zeiten besser verkraften, als die Buche. Daher ist der Plan, es möglichst vielen dieser kleinen Bäume zu ermöglichen groß zu werden, da sie auch genetisch an den Standort angepasst sind.
Weiter oben konnte man dann sehen, was der Klimawandel schon in unserem Wald anrichtet. Große Buchen, die aus dem Blätterdach ragen, deren gerupfter Krone mit brauen Blättern aber ihr kritischer Zustand schon anzumerken ist.
Douglasie statt Fichte ist ein anderer Versuch einen klimastabilen Wald zu erzeugen. Die Fichte geht schon seit Jahren zurück. Vom Klimawandel geschwächt wird sie Opfer des Borkenkäfers. Die kahlen Stellen im Wald werden jetzt mit den widerständigeren Douglasien aufgeforstet.
An anderen Stellen hat man sich entschlossen ca 200 große alte Buchen im Wald zu belassen, und so eine Fläche von 14 ha. teilweise aus der Bewirtschaftung zu nehmen, was für Waldbewohner, die auf altes Holz angewiesen sind freuen wird, und die Biodiversität im Wald fördert.
Letzte Station war ein kleines Biotop, das gerade im Wald angelegt wird. Mit geringfügigen Erdbewegungen wurden zwei Kuhlen geschaffen, die sich mit Regenwasser füllen werden, und damit Wasser liebenden Tieren und Pflanzen zusätzlichen Lebensraum verschaffen sollen.
Wer schon lange bei solchen Waldbegehungen dabei ist, kann erkennen, dass sich der Fokus deutlich verschoben hat. Die Wirtschaftsfunktion steht nicht mehr an erster Stelle. Diese Position hat der Erhalt des Waldes unter den sich schnell verändernden Bedingungen der Klimakrise eingenommen.