„Sinsheim schaltet in der Nacht das Licht komplett aus und spart damit ca. 800.000 Kilowattstunden pro Jahr. Beim derzeitigen Strombezugspreis bedeutet dies eine Einsparung von ca. 290.000 Euro. Warum macht ihr das nicht?“, wurde ich vor Kurzem von einer Reporterin des SWR gefragt. Ja, warum eigentlich nicht?! Was in der Großen Kreisstadt Sinsheim möglich ist, sollte – so meint man – ja auch bei uns machbar sein. Das Geld könnten wir jedenfalls gut gebrauchen.
Eine Nachfrage bei der grünen Fraktion ergab zunächst einmal, dass diese Abschaltung von 1 bis 4 Uhr zeitlich begrenzt ist und dass es außerdem auch räumlich etliche Ausnahmen gibt. So sind z. B. die Innenstadt, der Bahnhofsbereich und sämtliche Fußgängerüberwege davon ausgenommen. Und mit Letzterem sind wir beim „casus knaxus“ der neuen Verordnung zur Energieeinsparung, die den Kommunen vom Gesetzgeber vorgegeben wurde: Fußgängerüberwege – zu Deutsch „Zebrastreifen“ – müssen die ganze Nacht über beleuchtet sein, so unsinnig eine solche Regelung um 3 Uhr morgens auch sein mag. Die Verkabelung unserer Straßenlaternen lässt jedoch deren Einzelansteuerung und damit die Erfüllung der gesetzlichen Vorgabe nicht zu. Somit scheidet auch eine „Komplettabschaltung“ der Straßenbeleuchtung für Leimen aus.
In der letzten Gemeinderatssitzung wurden einstimmig eine Reihe von Entscheidungen gefällt, die dem Problem der Energieknappheit vorbeugen und dennoch ein Stück Normalität und Lebensqualität beibehalten sollen. Ein wichtiger Punkt ist dabei die Straßenbeleuchtung, die mit ca. 1.150.000 kWh einen erheblichen Teil unseres Stromverbrauchs ausmacht. Wo eine Dimmung möglich ist, soll nun in der Zeit von 23.00 bis 05.00 h die Helligkeit auf 30 % heruntergefahren werden. Die Räume in der Verwaltung werden per Gesetz auf 19 Grad absenkt, Schulen und Kindergärten sind davon ausgenommen. Der Sportbetrieb und kulturelle Veranstaltung werden weiterhin möglich sein. Das Hallenbad bleibt geöffnet, wenn auch mit etwas reduzierter Wassertemperatur im Schwimmerbecken. Auf Weihnachtsbeleuchtung wird dieses Jahr weitgehend verzichtet, doch die Weihnachtsmärkte in St. Ilgen und Leimen werden stattfinden. Die Nutzer kommunaler Einrichtung werden gebeten, Energie wo immer möglich einzusparen. Diesem Apell können wir uns im Hinblick auf private Weihnachtsbeleuchtungen in Häusern und Gärten nur anschließen.