Leimens Kernstadt hat ein Verkehrsproblem. Das hat vor allem damit zu tun, dass in eng bebauten Quartieren der Platz begrenzt ist. Hier ballen sich die unterschiedlichen Nutzer*innen und Nutzungsarten des öffentlichen Raumes ganz besonders – Fußgänger*innen, Fahrräder, PKW, Busse und Bahnen.
Dass die autogerechte Stadt, von der man noch in den 70er Jahren träumte, nicht die Lösung sein kann, weiß man schon lange, denn dafür hätte man die lästigen Häuser entlang der Straßen beseitigen müssen, was dem Sinn einer Stadt ziemlich widersprochen hätte.
Trotzdem sind die alten Rezepte, mit fließendem und stehendem Verkehr fertig zu werden noch immer in den Köpfen. Das sieht man auch an den Planungen für Leimens Stadtkern. Die KE hat einen Bedarf von 200 Stellplätzen konstatiert, und was macht man, wenn da welche fehlen und noch mehr wegfallen, wenn die Rathausplatzbebauung kommt?
Man baut eine Tiefgarage. Statt zu überlegen, wie man mit einem Bündel unterschiedlicher Maßnahmen die Problematik aus unterschiedlichen Richtungen in Angriff nimmt, entscheidet man sich für die teuerste, unflexibelste und unattraktivste Lösung. Unsere Ansichten zur Tiefgarage haben wir schon in verschiedenen Diskussionen ausführlich dargelegt, und werden das auch weiterhin tun.
Heute soll es aber um eine der von uns vorgeschlagenen Alternativen gehen. So haben wir angeregt zu prüfen, ob es möglich ist zur Anbindung etwa des Schwimmbadparkplatzes eine Shuttle-Linie für autonome Busse zu installieren. Noch sind gänzlich autonom fahrende Autos in Deutschland gesetzlich nicht erlaubt. Aber im Rahmen von Pilotversuchen wäre ein solcher Shuttle auch heute schon möglich. Es wäre nicht der Erste.
Im bayrischen Bad Birnbach startete 2018 ein solcher Versuch mit einem Kleinbus, die Frankfurter Verkehrsbetriebe richteten eine Linie auf dem Unicampus ein, in Berlin fuhren auf dem Gelände der Charité vier Fahrzeuge, usw. Erste Erfahrungen im realen Einsatz wurden also schon gemacht, und diese stimmen durchaus hoffnungsfroh. Zumindest beim Einsatz auf regelmäßigen Strecken, wie im Linienverkehr, bei langsamen Geschwindigkeiten sind die Busse heute schon einsatzfähig.
Wir sind der Meinung, dass sich die Stadt um ein Pilotprojekt „Autonome Busse“ bemühen sollte. Eine autonome Shuttle-Buslinie kann eine wichtige Maßnahme sein, den Stadtkern auf günstige Weise vom Parkdruck zu befreien.