Am 19.4. traf sich die GALL zu einer Begehung der beiden Stadtteile Leimen und St. Ilgen. Treffpunkt war der Schlossplatz in Leimen Mitte, der an diesem Sonntag vormittag vor Autos (nicht der GALLier) überquoll. Hier wurde der Stand der Planungen für die Stadtkernsanierung erörtert und die künftige Fußgängerzone – wenn es nach den Vorstellungen der GALL geht – beschrieben. Weiter ging es per Rad und zu Fuß zum Bärentorplatz, der momentan für die meisten Menschen nicht wirklich als Platz erkennbar ist, sondern vielmehr als große Verkehrsfläche für Autos, Busse, Straßenbahn, Taxis, unterbrochen von Haltestellen, Fußgängerwegen und kleinen Grünflächen. Zum Platz mit eigenem Charakter muss er erst noch werden. Auch dazu ist die Fußgängerzone unumgänglich.
Das Schwimmbad war die nächste Station. An dieser Stelle konnte der immer noch sehr traurige Zustand des Freibades betrachtet werden und es entspann sich eine intensive Diskussion um die Zukunft des Bäderparks. Einhellig wurde die übereilte Einführung eines städtischen Eigenbetriebs abgelehnt, da er den status quo zementiert und alternative Überlegungen, wie etwa das Freibad einem Trägerverein zu übertragen, von vorne herein ausbremst.
Dann ging es zum Leimener Friedhof, wo vor allem der neue Teil begangen wurde. An der Urnenwand wurde nicht nur der schöne Ausblick genossen, sondern auch über die sich schnell ändernden Beerdigungsgewohnheiten gesprochen, weg vom traditionellen Erdbegräbnis, hin zur Urnenbestattung.
Letzte Station in Leimen Mitte war das Gewerbegebiet Süd, wo der enorme Flächenverbrauch der letzten Jahre, insbesondere für großflächige Gewerbebauten thematisiert wurde. Die GALL war sich einig, dass für die Neuansiedlung von Gewerbe die vorhandenen ausgewiesenen und zum Teil erschlossenen Gebiete herangezogen werden können, die noch genügend Raum bieten, weil die wenigen zusammenhängenden Grünzonen in und um Leimen für die Naherholung und den Frischluftaustausch benötigt werden.
Weiter ging es nach St. Ilgen, wo das Baugebiet Lachwiese erste Station war. Die künftige Bebauung mit generationenübergreifendem und altengerechtem Wohnen, sowie ausreichenden Grünflächen wurde hier ausgiebig debattiert.
In Ortsmitte war auch hier die Sanierung Thema, insbesondere die Frage der Verkehrsführung und der Verkehrsraumgestaltung in der Theodor-Heuss Str. und der kleinen Bahnhofstraße. Das wenige Tage vorher vorgestellte Konzept des Stadtteilvereins fand große Zustimmung. Übers Bachgässl gings dann zum Leimbach, wo die Tieferlegung und Renaturierung besprochen wurde.
Am Ende des Vormittags ging es dann noch zur Geschwister-Scholl Schule, wo die geplanten Baumaßnahmen erläutert wurden und über das künftige Ganztagesschulkonzept debattiert wurde.
Damit war dieser arbeitsreiche Sonntag aber noch nicht zu Ende. Nach dm Mittagessen ging es – diesmal per Fahrgemeinschaft – zunächst nach Walldorf. Nach einem kleinen Spaziergang konnten wir hier das Waldklassenzimmer begutachten, ein Gelände, das Kindergärten und Schulen zur Erkundung des Lebens im Wald zur Verfügung steht. Eine Idee, die wir für Leimen als durchaus attraktiv finden.
Zweite Station an diesem Nachmittag war Rauenberg. Hier hatten wir die Gelegenheit ein gelungenes Beispiel für eine Bachrenaturierung zu sehen, wie sie demnächst auch in St.Ilgen ansteht. Auch wenn die neu angelegten Uferböschungen noch etwas kahl waren, so konnte man doch schon deutlich sehen, dass dieser Bachlauf nicht nur naturnah gestaltet ist, sondern auch für erholungssuchende Menschen einen Anlaufpunkt darstellt.
Zurück in Leimen, ging es wieder in den Wald, wo wir oberhalb des Wildgeheges im roten Steinbruch die Möglichkeiten für ein Leimener Waldklassenzimmer erkundeten. Danach beendeten wir die Begehung, angefüllt mit neuen Eindrücken und Ideen, die es nun umzusetzen gilt.