Glückliches Ende einer Provinzposse!

von | 22. September 2022

Die Dauer-Bestrahlung der Herz-Jesu-Kirch auch nach dem 01. September hat in der Medienlandschaft schon hohe Wellen geschlagen. Pfarrer Lourdu widersetzt sich mit der Ignoranz eines Geisterfahrers den Anweisungen seiner obersten Dienstbehörde, die dies untersagt, und OB Reinwald ignoriert ohne mit der Wimper zu zucken den ausdrücklichen Willen des Gemeinderats.

Und dies sind die Fakten: Am 07.04. verabschiedete der Umwelt- und Verkehrsausschuss eine Empfehlung zum Lichtkonzept der Stadt Leimen mit verschiedenen Maßnahmen zur Lichtreduktion. Dabei ging es u.a. auch darum, dass die Kosten für die Anstrahlung der Herz-Jesu-Kirche zukünftig von der Kathol. Kirchengemeinde selbst zu tragen seien und nicht wie bislang geschehen von Seiten der Stadt.

Diese Empfehlungen wurden von OB Reinwald am 28.04 in öffentlicher Sitzung bekannt gegeben und am folgenden Tag durch die Technischen Betriebe auch sogleich umgesetzt. Will heißen: Ab dem 29.04. wurden die Strahler an der Herz-Jesu-Kirche für ca. 10 Tage abgeschaltet. Die Kirche blieb deswegen trotzdem noch weithin sichtbar, denn die Stadt – also wir alle – stellt und finanziert schon seit vielen Jahren vier bis fünf öffentliche Straßenleuchten auf dem Gelände der Kathol. Kirche. Diese blieben auch über diesen Zeitraum eingeschaltet.

Aber nach 10 Tagen – Wunder über Wunder – erstrahlte auch die Herz-Jesu-Kirche wieder in altem Glanz. Ein kurzes Telefonat zwischen Pfarrhaus und Rathaus genügte und die Abschaltung der Strahler wurde auf Anweisung von OB Reinwald wieder rückgängig gemacht. Also: Obwohl es zum Schutz von nachtaktiven Insekten per Gesetz verboten ist öffentliche Gebäude anstrahlen – z. B. unser historisches Rathaus – geschieht dies mit öffentlichen Mitteln finanziert dennoch bei der Herz-Jesu-Kirche.

Wie schön, dass sich beim Gesetzgeber in der Zwischenzeit die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass auch die Kirchen zu den öffentlichen Gebäuden gehören – im erzkatholischen Bayern taten sie das schon immer. Nun also auch im liberalen Baden-Württemberg. Und das zu Recht: Wurde doch z. B. die Dachsanierung der Herz-Jesu -Kirche von der Stadt mit über 100.000 € bezuschusst. So nimmt diese Provinzposse hoffentlich ein baldiges Ende. Der Count-Down für die Abschaltung läuft.