Grünes Urgestein
52 Jahre, verheiratet, drei mittlerweile sehr erwachsene Kinder, Erziehungswissenschaftler, tätig in der Erwachsenenbildung.
Als Eingeborener St. Ilgener habe ich schon früh begonnen mich für Kommunalpolitik zu interessieren, nachdem ich vor allem durch das Thema Atomausstieg überhaupt erst politisiert wurde. Die einzigen, die damals in den frühen 80ern konsequent für einen Ausstieg aus dieser gefährlichen Technologie waren, waren die Grünen und damit war auch mein politischer Weg vorgezeichnet. Ein Weg, mit dem ich manchmal gehadert habe, den ich aber nie bereut habe.
Hier in Leimen bin ich seit 1984 im Gemeinderat und gehöre damit der ersten Generation Grüner Gemeinderäte an, die grüne Kommunalpolitik seit nunmehr dreißig Jahren prägen. Seit 1994 vertrete ich unsere Stadt auch im Kreisrat des Rhein-Neckar Kreises und darf damit für mich beanspruchen über eine breite kommunalpolitische Erfahrung zu verfügen.
Nach wie vor ist die Energiepolitik ein wichtiges Thema für mich, weshalb ich mich hier in Leimen in der Bürgerenergiegenossenschaft engagiere. Eine menschen- und umweltfreundliche Mobilität ist ein weiteres Thema, das mir sehr am Herzen liegt. Die Verbesserung des ÖPNV – auch durch Barrierefreiheit – oder die Verbreitung von car-sharing sind dabei zwei aktuelle Themen.
Und als haushaltspolitischer Sprecher sowohl der GALL-Gemeinderatsfraktion, als auch der Grünen Kreistagsfraktion kümmern mich natürlich auch die kommunalen Finanzen, was in Leimen ein besonders steiniger Acker ist.
So mancher hat mich schon gefragt, ob es nach dreißig Jahren im Gemeinderat immer noch Spaß macht. Auch wenn natürlich nicht jede Sitzung vergnügungssteuerpflichtig ist, kann ich das unumschränkt bejahen. Nachdem Grüne und GALLier lange Jahre gegen die Windmühlenflügel ablehnender Mehrheiten unsere Ideen vorgebracht haben, habe ich heute mehr denn je den Eindruck, dass unsere Themen nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in der Politik und den Amtsstuben angekommen sind. Weil grüne Ideen eben nicht nur Orchideenthemen sind oder gar der Wirtschaft schaden, wie lange geunkt wurde, sondern weil wir die wichtigen Fragen der kommenden Jahrzehnte aufgreifen und gute Antworten darauf geben. Mit anderen Worten, ich sehe die Saat der langen Jahre aufgehen und will gerne dabei sein, sie zu pflegen.
Ralf Frühwirt