Lingental: Rösbach-Begehung der GALL

von | 9. April 2015

Offener Bachlauf statt neuer Verdohlung

TOP 8 der letzten Gemeinderatssitzung betraf die weitere Planung des Rösbachs bei Lingental und die Erstellung eines Gewässerentwicklungsplans. Da im Bereich Lingental ohnehin eine Maßnahme an der Abwasserleitung und dem Regenüberlaufbecken durchgeführt werden muss, bei der das Oberflächenwasser und der Rösbach samt Zuflüssen vom Abwasserkanal getrennt werden sollen, kam die Idee auf, hier einen offenen Bachlauf statt einer neuen Verdohlung anzulegen.

Eine solche Maßnahme hätte eine ganze Reihe von Vorteilen, die auch bei der Debatte im Gemeinderat zur Sprache kamen. Zunächst einmal rechnet sie sich für die Stadt, die das Projekt mit mindestens 50%, maximal mit 85% gefördert bekommt. Ein nicht ganz unwesentlicher Aspekt für eine klamme Kommune.

Ein weiterer positiver Faktor ist die Anlage eines Unterhaltungsweges entlang des künftigen Bachlaufes, der den Waldparkplatz Wieslocher Weg mit Lingental verbindet, und damit für Radler und Wanderer eine derzeit noch gefährliche Lücke schließt. Damit erhöht sich auch der Naherholungswert und die Ökologie des Gebiets. Kein Wunder, dass bei so vielen Vorteilen die Zustimmung des Gemeinderates einhellig war. Bis es allerdings so weit ist, wird noch einiges Wasser den Rösbach hinunter fließen, denn zunächst geht es in die Planung. Zeit genug auch für uns, uns nun mit den Details zu befassen.

Bereits bei der Gemeinderatssitzung haben wir dafür plädiert zu prüfen, ob eine Weiterführung des offenen Bachbetts entlang des Waldparkplatzes bis zur westlich davon beginnenden Klinge, die das ehemalige Bachbett markiert, nicht möglich ist. Außerdem haben wir angeregt, den Bachlauf an einer Stelle aufzuweiten, um durch die Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit Laichmöglichkeiten für Amphibien zu schaffen.

Bei unserer Begehung konnten wir uns nun überzeugen, dass das nötig sein wird, denn auf den wenigen hundert Metern des künftigen Bachlaufes hat das Gelände ein kräftiges Gefälle und schnell fließendes Wasser ist kein guter Laichgrund für die meisten Amphibien. Eine andere Frage, die im Rahmen der weiteren Planung noch geklärt werden muss, ist, wieviel Wasser der künftige Bachlauf denn führen wird. Bezüglich der Bepflanzung kam die Anregung, dass man sich dabei an dem ursprünglichen Bewuchs vor der Verdohlung des Rösbachs orientieren sollte. Möglicherweise gibt es ja noch Zeitzeugen oder alte Fotos aus dieser Zeit.

Autor: Ralf Frühwirt