Parksituation in Leimens Stadtkern – Teil 6, Die Sicherheit

von | 28. Februar 2022

Haben Sie sich schon einmal gefragt, weshalb es den Ausdruck „sicher wie in einer Tiefgarage“ nicht gibt? Sie wissen es, ich weiß es. So gut wie Jede*r hatte schon einmal ein seltsames Gefühl in einer TG. Und wenn man nicht gerade ein Avenger ist, ist man froh wenn man so schnell wie möglich wieder an der Oberfläche ist.

Wissenschaftlich nennt man das Angstraum. Die gibt es natürlich auch anderswo, aber klassischerweise gehören Tiefgaragen dazu. Auch wenn moderne Tiefgaragen mit hellen Farben und guter Beleuchtung heute nichts mehr mit den dunklen Löchern zu tun haben, die man aus den 70er Jahren kennt gibt es manche Aspekte, die man mit Farbe und Licht nicht lösen kann. Die mangelnde Übersichtlichkeit ist einer davon. Dunklere Ecken lassen sich baulich kaum vermeiden, Zwischenwände oder massive Säulen verdecken freie Sicht, und natürlich parkende Autos. Der aufrechte Gang wurde einst „erfunden“, damit unsere Vorfahren in der Savanne drohende Gefahren früher sehen konnten. Aus dieser Zeit stammt auch unser Unbehagen in engen, unübersichtlichen Räumen mit wenigen Fluchtmöglichkeiten, also Tiefgaragen.

Ein zweiter Aspekt ist eng damit verbunden. Als Gruppenwesen fühlen wir uns alleine in einer potentiell gefährlichen Umgebung unwohl. Wer je durch eine vollgestellte aber menschenleere Tiefgarage gelaufen ist, weiß das. Und da jede/r sich bemüht möglichst schnell raus zu kommen, ist man dort sehr oft alleine.
Da der Raum auch noch fensterlos ist, wird man von außen nicht gesehen und kann auch nicht nach außen sehen. Das Gefühl Hilfe bekommen zu können wenn man sie braucht, wird dadurch zunichte gemacht.

All das sind subjektiv erfahrene Unsicherheiten, die dazu führen, dass Tiefgaragen nur dann genutzt werden, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt. Man kann das in Leimen sehr gut sehen, wenn man die Belegung von Georgi-TG und Rathausplatz ins Verhältnis setzt. Obwohl man in der TG im Winter warm, im Sommer kühl und immer trocken steht, ist der holprige Rathausplatz meist besser belegt. Daher kann man prognostizieren, dass wir künftig zwei halbleer stehende Tiefgaragen haben werden, und alle, die dort nicht parken wollen auf die umliegenden Wohngebiete ausweichen.

Lesen Sie demnächst hier: Teil 7, Die Nachhaltigkeit