Dass unser Lebensstil, so wie wir ihn die letzten Jahrzehnte insbesondere in den westlichen Ländern gelebt haben, nicht nachhaltig ist, und einerseits Ressourcen in einem hohen Tempo verbraucht, andererseits unsere natürlichen Lebensgrundlagen zerstört, hat sich mittlerweile allgemein herumgesprochen.
Daraus ergibt sich auch, dass wir daran dringend etwas verändern müssen, worin sich auch die große Mehrheit der Bevölkerung einig ist. Neben den Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die in Brüssel, Berlin oder Stuttgart beschlossen werden, sind es auch die ganz konkreten Entscheidungen vor Ort, die getroffen werden.
Der Bausektor trägt von der Rohstoffgewinnung, über den Transport, die Produktion, die Verarbeitung, bis zur Entsorgung deutlich zu unserem Energieverbrauch und den CO₂-Emissionen bei. Daher sollte man sich auch in diesem Bereich vor jeder Entscheidung für ein Bauvorhaben fragen, ob es überhaupt sein muss, und wenn ja, wie groß und aus welchen Materialien es gebaut werden kann.
Wir haben in Teil 2 (Die Flexibilität) dieser Serie schon gezeigt, dass Tiefgaragen, weil sie im Nachhinein kaum mehr verändert/erweitert werden können, am maximalen Bedarf orientiert sein müssen. Das heißt man baut sie so groß wie man es sich leisten kann, um nicht später mit einer zu kleinen Garage dazustehen, und gleich wieder etwas Neues überlegen zu müssen. Im schlimmsten Fall wird also sehr viel Beton in der Erde versenkt, und später hat man eine halb leere Tiefgarage.
Auch der Stahl, der für ein modernes Parkhaus benötigt wird, wird energieintensiv hergestellt.
Der Vorteil ist jedoch, dass man ein modulares Parkhaus klein anfangen kann, und später bei Bedarf erweitern kann. Gerade umgekehrt wie bei einer Tiefgarage. Was die Nachhaltigkeit angeht, ist das also auch von Vorteil. Noch besser ist es freilich, ganz ohne Gebäude auszukommen, und zunächst zu versuchen, den Parkraumbedarf ganz ohne Gebäude zu decken. Auf den von der GALL vorgeschlagenen Flächen wäre das möglich. Zusammen mit einem innerstädtischen Mobilitätskonzept, das ÖPNV, Radverkehr und Fußgängern Raum gibt, könnte man die Innenstadt auf nachhaltige Weise beleben.