Rathausplatz-Gestaltung in Leimen: Die Stadtentwicklung als Ganzes sehen

von | 20. Mai 2019

1) Rathausplatzbebauung – ein alternativer Lösungsansatz im Bereich der Schulen

Als Weiterentwicklung zum städtebaulichen Wettbewerb können wir uns auch ein durch die öffentliche Hand finanziertes Stadthaus vorstellen, das in Kombination mit einer direkt angrenzenden Mehrzweckhalle eine Art Schulcampus bildet. Dieser innerstädtische „Campus“ könnte nicht nur die wesentlichen Defizite im schulischen Bereich rund um die Turmschule lösen, sondern darüber hinaus auch einen wichtigen Akzent mit Signalwirkung für die Wirtschaftsförderung setzen:

Das Stadthaus als modernes „Gesicht“ der neuen Volkshochschule

Der besondere Charme dieser neu gedachten Stadthaus-Nutzung liegt in der Miteinbeziehung und Aufwertung der Erwachsenenbildung, die im öffentlichen Raum als eigenständiges Gebäude erstmals sichtbar wird. Am Rathausplatz bekommt sie ihren zentralen Anlaufpunkt mit Verwaltung und Info-Schalter. Als zertifizierte Einrichtung trägt die VHS in Zukunft zur Standortentwicklung bei und bietet den angesiedelten Unternehmen EU-weit anerkannte Abschlüsse an (dank EU Fördergelder).

Das Stadthaus bietet Räume auch für moderne (digitale) Kursangebote, die bei Bedarf auch von der Turmschule genutzt werden können. Außerdem beherbergt es einen Teil der Logistik sowie den Empfang mit Aufgang zu einem zweiten Gebäudeteil:

Ein Hort für die Schule, darüber eine Mehrzweckhalle für alle

Direkt an das Stadthaus grenzend entsteht in Gebäudekombination ein ebenerdiger Hort (eventuell unterkellert mit Küchenlogistik), darüber eine barrierefrei zugängliche Mehrzweckhalle. Der Hort ist über den naturnah gestalteten Pausenhof erreichbar und hat einen Durchgang zur Mehrzweckhalle. Die Halle deckt die fehlende Sportunterrichts-Kapazität ab und wird für Veranstaltungen (Schule, VHS, Vereine, Gartenschau etc.) und für Ausstellungen (Kunstverein, Kerwe) genutzt. Durch die kompakte Zusammenlegung der beiden Gebäudeteile sollte genügend Fläche verbleiben für eine normgerechte Ausgestaltung des Pausenhofs als „pädagogischer Raum“ im Sinne der Schule und der Elternschaft.

Zwar benötigt ein an das Stadthaus angrenzender Hort mit Halle einen Teil des Pausenhofs als Grundfläche. Im Gegensatz zu einer von uns vormals kritisierten Hotelbebauung wird mit diesem neuen Lösungsansatz jedoch ein schulischer Bedarf abgedeckt – insofern ist diese in den Pausenhof ragende Flächennutzung nun anders zu bewerten.

Raum für die eigentliche Rathausplatz-Gestaltung

Eine kostensparende Variante des nun eigenfinanzierten Stadthauses könnte durch die Kürzung der Gebäudekubatur erreicht werden (siehe Zeichnung). Dadurch bliebe der Rathausplatz in östlicher Richtung geöffnet, was für die Platzgestaltung durchaus Vorteile hätte:

Zum einen blieben dann wichtige Blickachsen erhalten (aus der Bürgermeister-Lingg-Straße auf die Mauritiuskirche mit Fachwerkhäusern sowie auf das Seligmann Palais mit neuem Stadthaus, vom Stadthaus selbst zu einer künftigen Bergbrauerei-Passage mit markantem Eckhaus usw.). Zum anderen bliebe dadurch auch mehr Fläche erhalten, um den Platz wirklich nennenswert gestalten zu können und damit die angestrebte Aufenthaltsqualität zu erreichen.

 

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