Alle Jahre wieder begeht der Leimener Gemeinderat mit unserem Förster den Leimener Wlad, um sich über neue Entwicklungen und aktuelle Forstarbeiten berichten zu lassen. Auch von Corona lies man sich nicht abhalten, schließlich war man an der frischen Luft.
Während sich also die Rät*innen in relativer Sicherheit befanden, sind unsere Wälder zunehmend bedroht. Das machte Förster Reinhard und der ebenfalls anwesende Mitarbeiter des Forstamtes des Landratsamtes überdeutlich. Für langjährige Teilnehmer von Waldbegehungen zeichnet sich hier ein ebenso deutlicher wie negativer Trend ab.
Für alle, die immer noch Zweifel am Klimawandel haben sei daher eine Wanderung im St. Ilgener Wald nachdrücklich empfohlen. Denn hier, wie auch in den anderen Wäldern der Hardt, mit ihren ohnehin trockenen und sandigen Böden zeigt sich am deutlichsten was auf uns zukommt. Besonders die drei letzten Sommer, die besonders warm und trocken waren, haben dem Wald hier extrem zugesetzt. Großflächig sterben die Kiefern ab, die längst nicht mehr standortgerecht sind.
Nahezu verzweifelt suchen die Forstleute nun Baumarten, die dem sich schnell verändernden Klima Paroli bieten können. In St. Ilgen versucht man es mit Spitzahorn, Elsbeere, Baumhasel oder der amerikanischen Roteiche. Doch ist längst nicht ausgemacht, was überlebensfähig ist.
Wenn in St. Ilgen die Schäden bereits deutlich sichtbar sind, so muss man in Leimen zwar genauer hin sehen, aber die Bedrohung ist nicht geringer. Hier zeigt die Buche, unsere Hauptbaumart am Berg, an vielen Stellen schon Trockenschäden. Auch hier wird sich der Wald verändern müssen. Douglasien und vor allem Eichen sollen verstärkt in den Wald eingebracht werden.
Deutlich wurde auch, dass der Wald als Wirtschaftsfaktor, der über Holzverkauf Einnahmen erzielt, in den Hintergrund tritt. Dem trägt auch die Landesregierung Rechnung. In der Richtlinie für naturnahe Waldwirtschaft wird beispielsweise über das neue „Förderprogramm alte Bäume“ der Erhalt dieser Bäume finanziell unterstützt. Und auch der Waldumbau wird mit dem Förderprogramm Kulturen bezuschusst.