„Was hat Bad Wimpfen, das Leimen nicht hat?“

von | 14. November 2021

Das autonome Shuttle für Mitarbeiter von Lidl in Bad Wimpfen.
Foto: Lidl/Sebastian Heck

 

Das Thema innerörtlicher Verkehr ist derzeit sowohl bei der GALL als auch bei den Leimener Grünen ein stetiger Diskussionspunkt. Ob Tiefgarage, Mobilitätskonzept, Radwege oder die Sicherheit für Kinder im Schulumfeld, es gibt viele Aspekte, die bei unseren gemeinsamen Sitzungen immer wieder zur Sprachekommen.

Und dabei schauen wir auch gerne über die Stadtgrenzen hinaus, um uns anderswo Anregungen zu holen. So auch bei unserer öffentlichen Sitzung am 9.11.2021, bei der wir etwas neidisch nach Bad Wimpfen blickten. Dort wurde jüngst ein autonomer Shuttle-Bus vorgestellt, der derzeit im Probebetrieb ist, aber ab Mitte 2022 im regulären Fahrbetrieb eingesetzt werden soll. Ohne Fahrer, mit Elektroantrieb und mit einer Geschwindigkeit von maximal 20 km/h wird er die 1,6 km Strecke zwischen Bahnhof und Lidl Zentrale regelmäßig in zehn Minuten zurück legen.

Solche Shuttles werden sicher in naher Zukunft in immer mehr Kommunen die bisherigen Nahverkehrsmittel ergänzen, und auf manchen Strecken auch ersetzen. In Leimen könnten wir da schon einen Schritt weiter sein, wäre es nach der GALL gegangen. Schon im Januar 2019 haben wir einen Antrag gestellt, beim Land einen Pilotversuch für eine entsprechende Linie zu beantragen. Leider war bei uns im Rat und in der Verwaltung die Skepsis unüberhörbar, und so hatte die Idee nicht den nötigen Rückhalt.

Statt Leimen ist nun Bad Wimpfen in dieser Hinsicht Vorreiter in unserer Region, eine verpasste Chance in unseren Augen.

Wir wollten damals das Areal von Realschule und Bäderpark mit dem Stadtkern verbinden. Neben dem verbesserten ÖPNV-Angebot für Schüler, Lehrpersonal, Badbesucher, etc. hätte das auch den Vorteil gehabt, dass der große Schwimmbad-Parkplatz als Park-and-Ride Platz den Stadtkern hätte entlasten können. Aber vielleicht fürchtete man ja im Rathaus, dass dann der Bedarf für die gewünschte Tiefgarage noch offensichtlicher fehlen würde.

Statt sich als Stadt an die Spitze der Verkehrswende zu setzen, müssen wir uns hier immer noch mit den Mobilitätskonzepten des letzten Jahrhunderts herum schlagen, war das Fazit der Diskussion. Eine wichtige Auseinandersetzung, die wir aber mit viel Energie und guten Argumenten immer weiter führen werden.