Verkehrsanbindung Rohrbach-Süd

von | 3. August 2009

Die Verkehrsprobleme von Rohrbach-Süd sind schon lange bekannt und immer wieder in der Diskussion – auch zwischen Leimen und Heidelberg. Nachdem es hier vor kurzem Beschlüsse in einem Arbeitskreis gegeben hat, wurden auch Vorwürfe an die Stadt Leimen laut, dass sie sich der Diskussion entzogen hat. In der RNZ war von Kirchturmdenken die Rede.

Die GALL nimmt zu dieser Debatte wie folgt Stellung:

Inhaltlich ist es für die GALL klar,

  1. dass wir uns keinen zusätzlichen Verkehr auf unsere Gemarkung holen wollen,

  2. dass wir sicher nicht für noch mehr Straßen auf unserer Gemarkung plädieren,

  3. dass Leimen nicht die hausgemachten Heidelberger Probleme lösen muss.

So weit kann die GALL den bisher aus Leimen geäußerten Stellungnahmen zustimmen. Aus diesen klaren Positionen, die Leimener Interessen entsprechen, kann aber unserer Meinung nach nicht der Schluss gezogen werden, dass man sich von Seiten der Verwaltungsspitze der Diskussion mit Heidelberg verweigert. Schließlich begibt man sich damit jeglicher Einflussnahme auf die Lösung des Problems.

Auch der Verweis auf Kirchturmpolitik von Seiten Heidelbergs in früheren Zeiten (Nord-Ost-Umgehung oder Neuansiedlungen in Rohrbach-Süd), mag zwar richtig sein, hilft aber kaum weiter, wenn man an einem künftigen gedeihlichen Zusammenleben zwischen Nachbarn interessiert ist.

Wir sind der Meinung, dass eine Verweigerung von Gesprächen kein guter Umgang unter Nachbarn ist. Wenn man trotz guter Argumente für die eigene Position den Dialog verweigert, so wirft das kein gutes Licht auf die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Eine selbstbewusste Leimener Verwaltung würde anders auftreten. Das hätte unserer Ansicht nach auch Leimener Interessen eher gedient, als eine Verweigerung mit dem Hinweis darauf, dass die Verkehrsprobleme Heidelberger Probleme sind. Denn dies stimmt natürlich nicht, wenn man sich den Verkehr in Leimens Rohrbacher Straße anschaut. Leimen ist von Rohrbach-Süd wesentlich mehr betroffen als fast alle Heidelberger Stadtteile, deshalb ist der Verweis auf die Gemarkungsgrenze ein billiges Argument sich einer schwierigen Auseinandersetzung zu entziehen.

Jetzt werden wir wohl mit dem leben müssen, was Heidelberg – ohne Rücksicht auf Leimener Interessen – entscheidet. Ob dies für die Menschen in der Rohrbacher Straße und angrenzenden Gebieten positiver ist, als eine aktive Rolle der Stadt bei der Entscheidungsfindung, scheint uns eher fraglich.